In unserer Artikelreihe möchten wir der Frage nachgehen, wie es um den Fachkräftebedarf in der Softwarebranche in Sachsen aus Unternehmenssicht bestellt ist. Die Ergebnisse einer vom Empfehlungsbund und der Arbeitgebercommunity ITsax.de durchgeführten Umfrage sollen in dieser Reihe näher betrachtet werden. Ein Whitepaper zu dieser Studie finden Sie hier. In diesem ersten Artikel wird die Studie und ihre Ergebnisse kurz vorgestellt.
Umfragemethodik: IT-Fachkräftebedarf in Sachsen
Sachsen steht - wie ganz Deutschland - vor der Herausforderung der Digitalisierung in allen Lebensbereichen. Voraussetzung für die Digitalisierung der Gesellschaft sind unter anderem Unternehmen, die entsprechende Angebote bieten. Dafür werden IT-Fachkräfte benötigt, die diese Herausforderung meistern können.
Um herauszufinden, wie Sachsen bei der Fachkräftefrage zur Digitalisierung aufgestellt ist, haben der Empfehlungsbund und die Arbeitgebercommunity ITsax.de eine Befragung mit 51 sächsischen Unternehmen der Softwarebranche durchgeführt. Um die Situation der Bedarfsdeckung von Fachkräften möglichst umfassend analysieren zu können, behandelt die Studie mehrere Gesichtspunkte.
Es soll ein Überblick über den Bedarf an Fachkräften geschaffen werden, um im zweiten Schritt die Deckung desselben prüfen zu können. Die Entwicklung der Anzahl an Fachkräften aus den letzten Jahren ist dabei ebenso von Interesse, wie die geplanten neuen Stellen im Jahr 2018.
IT-Fachkraft ist nicht gleich IT-Fachkraft und so interessieren wir uns auch dafür, in welchen Bereichen wie viele Stellen besetzt werden sollen. Hierbei sollen die Unternehmen direkt eine Einschätzung abgeben, wie gut die Bedarfsdeckung in jedem Bereich funktioniert.Des weiteren gibt es unterschiedliche Abschlüsse in der Softwarebranche und wir möchten herausfinden, welche am meisten gesucht sind.
Das Ergebnis: IT-Fachkräftemangel in Sachsen unterschätzt
Das Ergebnis ist alarmierend: Der Bedarf an IT-Fachkräften kann nur mangelhaft gesättigt werden. Am gravierendsten fallen die Stellen als Softwareentwickler auf, die am meisten gesucht und derweil im Verhältnis am wenigsten besetzt werden. Gerade für junge Unternehmen stellt dies ein großes Problem dar - brauchen sie doch Softwareentwickler, um Softwareprojekte überhaupt umsetzen zu können. Ebenso zeigt die Studie, dass immer mehr Bedarf an Hochschulabsolventen besteht.
Fachkräfte mit einer nicht universitären Ausbildung sind deutlich weniger gefragt. Der Mangel an Fachkräften zeigt sich überall in der IT-Branche, die darauf reagieren muss, wenn sie die Digitalisierung meistern will.
Ein konkretes Beispiel des Mangels ist der Vergleich der gesuchten mit den tatsächlichen Absolventen: Die 51 befragten Unternehmen planten allein ca. 1000 Einstellungen für das Jahr 2018, während 2017 nur etwa 1100 Personen einen IT-Abschluss in Sachsen absolvierten.