Ich bin promovierter Informatiker und war fast acht Jahre lang der Personalleiter bei Telekom MMS. Ich war äußerst zufrieden mit meinem Arbeitgeber und meinen Errungenschaften. Es war ein idealer Ort zum Lernen. Durch mein Studium hatte ich zwar wenig Kenntnisse im Personalmanagement, aber eine großartige Geschäftsleitung, die mir alles durch praktische Umsetzung beibrachte.

Eine meiner Hauptaufgaben war es, das Unternehmen von 300 auf über 1000 Mitarbeiter mit vielen neuen Standorten in Deutschland zu erweitern. Das bedeutete, jedes Jahr über 100 Mitarbeiter netto mehr einzustellen. Die Geschäftsleitung unterstützte mich dabei mit einem ordentlichen Marketingbudget. Neben den vielen Einstellungen gab es auch viele Absagen. Dabei stand ich immer wieder vor der Herausforderung, gute Bewerber abzulehnen. Im Jahr 2008 baten mich Geschäftsführer und Personalchefs von Unternehmen aus der Region, die zwischen 10 und 500 Mitarbeitern hatten, meine Absagen an sie weiterzuleiten. Sie teilten mir mit, dass sie bereits einige Kandidaten eingestellt hatten, die ich mit meinem Team zuvor aus verschiedenen Gründen abgelehnt hatte. Anfangs war ich skeptisch, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass wir qualifizierte Bewerber ablehnen würden. Nach einigen Gesprächen mit meinen Recruitern wurde mir jedoch schnell klar, dass es viele Gründe für Absagen gibt, die nicht immer objektiv sind: Angefangen von der Seniorität für das gewünschte Gehalt über spezielle Arbeitsbedingungen bis hin zu einfachen Sympathiefragen, die letztendlich für eine kulturelle Passung stehen.

Obwohl ich absolut bereit war, unseren Partnerunternehmen zu helfen und sie beim Aufbau ihrer Belegschaft zu unterstützen – schließlich erhielten wir von ihnen Ressourcen für unsere großen Projekte –, fragte ich mich, ob auch unser großes Unternehmen von den Empfehlungen der kleineren profitieren könnte. Mir wurde schnell klar, dass auch wir von dieser Zusammenarbeit profitieren könnten. Trotz umfangreicher Werbemaßnahmen in Kinos, Bussen und Bahnen erreichten wir nicht alle potenziellen Bewerber. Viele fanden ihre Arbeitgeber über persönliche Netzwerke, die ich allein nicht erschließen konnte. Die kleineren Unternehmen hatten durch ihre persönlichen Netzwerke einige interessante Kandidaten, die sie wiederum ablehnten, die ich mit Headhuntern vergeblich suchte. Das ist ein Win-Win für beide Seiten: kleine und große Player. Es war mir also wichtig, ein großes Netzwerk mit vielen kleinen und großen Playern aufzubauen.

Als fünf Unternehmen dieselbe Idee hatten, setzten wir uns zusammen und haben eine konzeptionelle, technische und finanzielle Lösung gefunden. Das war der Moment, in dem die Idee für ITsax.de geboren wurde und der Grundstein für die spätere Gründung der pludoni GmbH und des Empfehlungsbunds gelegt wurde. Gemeinsam entwickelten wir ein Konzept, das datenschutzkonform und effizient Fachkräfte empfiehlt und so eine Brücke zwischen Unternehmen und Talenten schafft. Wir haben die gegenseitige Empfehlung digitalisiert und somit für alle interessierten Unternehmen leicht zugänglich gemacht, ohne großen Aufwand zu erzeugen.

Heute vernetzt der Empfehlungsbund Hunderte von Organisationen und schafft täglich Synergien, von denen alle Beteiligten profitieren. Dabei erreichen kleinere Firmen mit ihren individuellen Netzwerken auch große Player wie uns, wodurch ein wahrhaft integratives Ökosystem entsteht, von dem jeder – unabhängig von der Unternehmensgröße – profitiert.