Candidate Experience Definition
Der Begriff Candidate Experience bezeichnet den Gesamteindruck, den ein bewerber" title="Mehr zum Thema bewerber">Bewerber im Bewerbungssprozess von seinem potentiellen neuen Arbeitgeber erhält. Die Idee der Candidate Experience leitet sich ursprünglich aus dem Begriff der Customer Experience ab.
Die Candidate Experience läuft entlang des Bewerbungsprozesses aus Sicht des Bewerbenden. Der Bewerbende hat in der Regel keine Kenntnisse von den internen Bewerbermanagementabläufen des Unternehmens und zieht für seine eigene Evaluation lediglich diejenigen Kontaktpunkte (auch: Touchpoints) heran in denen der Bewerbernde direkt mit dem Unternehmen zu tun hat. Insgesamt lassen sich vier Kontaktpunkte klassifizieren.
Die Vier Kontaktpunkte im Detail
1. Vor der Bewerbung
Für den bewerber" title="Mehr zum Thema bewerber">Bewerber beginnt der Bewerbungsprozess bereits vor der Einreichung der Bewerbungsunterlagen mit der Phase der Informationsbeschaffung über seinen potentiell neuen Arbeitgeber bzw. seines konkreten Aufgabenbereiches innerhalb des Unternehmens. Ein reichhaltiges Informationsangebot hilft dem bewerber" title="Mehr zum Thema bewerber">Bewerbenden zweckdienlichere Bewerbungsunterlagen zu erstellen.
2. Erstkontakt
Der Erstkontakt bezeichnet das erste qualifizierte Feedback, das der Bewerbende nach Versand seiner Bewerbungsunterlagen vom Unternehmen erhält. Qualitätskriterien des Erstkontaktes beinhalten eine zeitnahe Rückmeldung, Informationen über den weiteren Ablauf des Bewerbungsprozesses und Kontaktinformationen zu einem Ansprechpartner für etwaige Rückfragen seitens des Bewerbenden.
3. Auswahlverfahren
Das Auswahlverfahren bezeichnet für den Bewerbenden in den meisten Fällen das Vorstellungsgespräch. Qualitätskriterien sind hier einerseits die Bereitstellung einer angemessenen Atmosphäre in der den Bewerbenden die Chance gegen wird, ihren Mehrwert für das Unternehmen zur Schau zu stellen. Darüber hinaus ist die Anwesenheit fachlich kompetenter Gesprächspartner von Bedeutung, um eine nachvollziehbare Eignungsdiagnostik bereitzustellen.
4. Auswahlentscheidung
Mit der Auswahlentscheidung wird dem Bewerbenden eine Zu- oder Absage über seine Bewerbung mitgeteilt. Damit endet der Bewerbungsprozess für den Bewerbenden. Nachdem das Auswahlverfahren beendet ist, erwartet der Bewerbende für gewöhnlich zeitnah eine Antwort. Absagen sollten eine Hilfestellung liefern, indem sie nachvollziehbare Gründe enthalten und eine Empfehlung für weitere Anstellungsmöglichkeiten bereitstellen.
Im Falle einer Zusage ist die Vertragsverhandlung der letzte kritische Kontaktpunkt. Eine faire Verhandlung ist hierbei entscheidend. Das heißt die Verhandlungsparteien setzen auf eine transparente Verhandlungsführung, die dem Bewerbenden das Gefühl vermittelt, dass auf seine bzw. ihre Bedürfnisse eingegangen wird.
Candidate Experience Management
Die Candidate Experience Management spielt eine besondere Rolle für Arbeitgeber. Das Ziel jeglicher Personalbeschaffungsmaßnahmen ist die Besetzung offener Stellen mit geeignetem Personal. Ein Abbruch der Bewerbung aufgrund eines mangelhaften Bewerbungsprozesses steht diesem Ziel entgegen. Um dem Entgegenzuwirken setzen Unternehmen auf eine Recruiting-KPI, die die Zufriedenheit des Bewerbenden mit dem Bewerbungsprozess (KPI: Bewerberzufriedenheit) messbar macht und Mangelstellen entlang der vier Kontaktpunkte zwischen Bewerbenden und Arbeitgeber aufdeckt.
Der Empfehlungsbund stellt seinen Mitgliedern ein umfangreiches Messinstrument zur Evalutation der Candidate Experience bzw. der Bewerberzufriedenheit entlang des Bewerbungsprozesses zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um eine standardisierte qualitative Umfrage inkl. Auswertung mit dem Bewerbercontrolling-Dienst www.kanaleo.de. Die Auswertungsergebnisse werden zusätzlich in einen Gesamtbenchmark zu anderen teilnehmenden Mitgliedsunternehmen angezeigt.